Lange Zeit habe ich den Mont-Saint-Michel nur auf Bildern im Internet bewundert. Doch als wir dieses Jahr ganz spontan beschlossen haben in die Bretagne zu fahren, stand mehr oder weniger fest, dass wir uns auf dem Weg dorthin dieses wunderschöne Werk aus der Nähe anschauen.
Der Mont-Saint-Michel wurde auf einer felsigen Insel errichtet. Es besteht aus der Abtei sowie einem Dorf, das rund um die Abtei gebaut wurde.
In diesem Artikel erfährst Du alles was Du wissen solltest über Deinen Trip zum Mont-Saint-Michel, ob es sich überhaupt lohnt die Insel zu besuchen und wie es vor Ort abläuft mit Parkplätzen, Shuttles, Eintritt, Ebbe und Flut.
Fakten zum Mont-Saint-Michel
Bevor ich mit unserem eigenen Erfahrungsbericht loslege, hier erst einmal ein paar Fakten zum Mont-Saint-Michel, die wir persönlich sehr interessant fanden:
1. Der Mont-Saint-Michel hat offiziell 29 Einwohner.
2. Im Vergleich dazu kommen jährlich 3 Millionen Touristen zu Besuch. Das sind etwa 104.000 Menschen pro Einwohner.
3. Er gehört zum UNESCO Welterbe.
4. 65 Häuser des Dorfes stehen unter Denkmalschutz
5. Da man von der Insel recht schlecht wegkommt, wurde die Abtei des Mont-Saint-Michel früher auch als Gefängnis benutzt.
6. Die Abtei sowie auch die Insel wurden nach dem Bau der Abtei nach dem Erzengel Michael benannt.
Schon weit bevor Du den riesigen Parkplatz erreichst, kannst Du bereits die Insel aus der Ferne sehen und bewundern. Wie beeindruckend der Anblick ist!
Die Anfahrt zum Mont-Saint-Michel ist gut ausgeschildert, genauso wie der dazugehörige Parkplatz. Die 2014 neu errichteten Parkplätze und das Besucherzentrum sind übersichtlich gehalten. Wenn Du Dich mit dem Auto näherst, wirst Du von Mitarbeitern in Deine Dir zugeordnete Reihe gelotst. Ein riesiges Feld, das zu Parkplätzen umfunktioniert wurde.
Früh sein lohnt sich!
Nicht nur wegen der Parkplätze, sondern auch für diejenigen, die das Shuttle nutzen möchten. kostenlose Pendelbusse fahren regelmäßig zur Insel hin und wieder zurück. Die Haltestelle findest Du direkt neben den Parkplätzen, auf der gegenüberliegenden Seite von der Einfahrt aus gesehen. Generell kaum zu übersehen, denn schon früh bilden sich hier kleine Schlangen. Solltest Du es nicht früh zum Parkplatz schaffen, dann heißt es entweder geduldig sein und Schlange stehen für den Pendelbus oder aber auf eine der beiden Alternativen zurückgreifen.
Mit der Kutsche, zu Fuß oder ganz wie Du willst
Pferde-Kutschen stehen für diejenigen bereit, für die schon die Anreise zum Mont-Saint-Michel ein ganz besonderes Ereignis sein soll.
Der Klassiker ist und bleibt der Fußweg. Die meisten Besucher laufen die grobe halbe Stunde auch einfach mal zu Fuß. Der Weg ist generell ganz angenehm, gut machbar und Du hast dadurch länger was von dem wunderschönen Anblick. Allerdings würde ich mit Kindern definitiv mehr als eine halbe Stunde einplanen – vor allem in der Sommerhitze, wie es bei uns der Fall war.
Weitere Möglichkeiten um rüber zu kommen sind ganz Dir überlassen. Fahrräder, Laufrad oder Scooter, alles was Du dabei hast geht. Du solltest nur wissen, dass es sich bei dem Fußweg über lange Strecken um einen Bretterweg handelt. Dieser ist recht neu und gut in Schuss, es holpert aber gegebenenfalls doch ein wenig;)
Hier möchte ich auch darauf hinweisen, dass Du generell mit vielen verschiedenen fahrbaren Untersätzen rüberkommst, rein kommst Du damit jedoch nicht so gut. Solltest Du einen Kinderwagen dabei haben, dann solltest Du diesen entweder gar nicht mitnehmen oder irgendwo am Eingang stehen lassen. In den kleinen steinigen Gassen mit den vielen Treppen kommst Du damit nicht weit!
Der Weg ist gemeistert
Nun stehst Du vor den Toren des Mont-Saint-Michel und allein der erste Schritt durch das Tor ist einfach “Wow”!
Ich fühlte mich zurückversetzt in eine andere Zeit. Die Steinhäuser, die alten Giebeln – sollte ein Film gedreht werden, der im Mittelalter spielt, so wäre dies DIE Location.
Es gibt mehrere Treppen, die nach oben führen, einerseits zur Abtei hin und andererseits zu den Aussichtspunkten. Entweder Du schlenderst durch das Dorf nach oben, der Hauptgasse entlang, oder Du nimmst den direkten Weg über die Treppen, die immer wieder an den Seiten abgehen.
Die Anziehungskraft dieses architektonischen Juwels ist nicht zu unterschätzen, dementsprechend voll werden die Gassen je später die Stunde wird. Daher gilt auch hier: früh sein lohnt sich!
Meine Empfehlung ist die Morgenstunde zu nutzen, um durch das malerische Dörfchen zu schlendern.
Der Rückweg
Für den Rückweg haben wir uns entschieden über das Watt zurück zu wandern anstatt die Brücke zu benutzen.
Im Voraus habe ich mich darüber informiert, wann hier die Flut kommt. Die Flut kommt sehr schnell, daher solltest Du auch dies nicht unterschätzen und Dich auf jeden Fall vorher über die Zeiten informieren.
Wir hatten noch einige Stunden bis zur Flut und wir suchten ins die kürzeste Strecke zur anderen Seite aus. Und was soll ich sagen? Es war DAS Highlight für unsere Jungs. Sie spielten mit den Steinen, warfen diese ins Wasser, hatten Spaß am Wandern durch das Watt und das noch übrige Wasser und sammelten Muscheln. Darüber hinaus konnten wir so nochmal die Insel aus der Nähe bewundern mit der Kulisse des Wattenmeers im Vordergrund, statt der Brücke.
Mont-Saint-Michel Kosten
Nach den emotionalen Erzählungen hier nun noch ein paar praktische Infos. Speziell welche Kosten beim Besuch des Mont-Saint-Michel auf Dich zukommen.
Theoretisch würde es sogar komplett kostenlos gehen: wenn Du nicht mit dem Auto anreist, sondern vielleicht herwanderst oder mit dem Fahrrad kommst und dann auch nicht die Abtei von Innen sehen, sondern “nur” durch das Dörfchen drum herum schlendern möchtest.
Ansonsten kostet der Parkplatz 11€ für den Tag. Günstiger geht’s nicht aufgrund von Mangel an Alternativen – außer natürlich Du findest einen Parkplatz weiter außerhalb und nimmst dafür eine weitere Strecke in Kauf.
Der Bus-Shuttle ist dann allerdings kostenfrei, was mich positiv überrascht hat!
Die Pferdekutsche liegt bei 3€ pro Person pro Fahrt und ist damit für die Strecke und das Erlebnis, wie ich finde, ganz angemessen.
Um das Dorf selber besuchen zu können, musst du nichts bezahlen. Das sind doch mal gute Nachrichten, oder?!:D
Der Besuch der Abtei liegt dann wiederum bei 11€.
Es gibt dann noch viele Anbieter für verschiedene Touren, innerhalb und außerhalb des Dorfes, wie zum Beispiel eine Wattwanderung. Die Preise dazu entnimmst Du am besten dem Internet.
Soweit also unser Erfahrungsbericht. Ich hoffe Du hast einen guten Eindruck vom Mont-Saint-Michel als Tagesausflugsziel bekommen. Für noch mehr Bilder und Videos von unserem Familienausflug zum Mont-Saint-Michel, schau doch gerne auch auf unserem Instaprofil @what.anna.sees vorbei.
Egal ob mit oder ohne Kinder, ein Besuch lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall.