Wir haben es getan! Wir haben es tatsächlich gewagt! Und es sollte passende T-Shirts dazu geben! Solche „I survived fliegen mit Kleinkind unter einem Jahr“ Shirts. Wir würden wohl nie wieder ein anderes anziehen!
Aber mal im Ernst. Ja, wir haben es tatsächlich getan. Wir sind mit unserem 7 Monate alten Baby in den Urlaub geflogen. Ja, genau. Geflogen! Um genau zu sein war es ein gut 2 1/2 Stunden Flug. Als Bonus oben drauf war es nicht nur ein Fliegen mit Baby, sondern sogar ein Fliegen mit Baby, einem 5-jährigem und einem 12-jährigen. Das gibt für uns wohl nochmal nen Sternchen oben drauf – die Patchwork-Familie unterwegs eben.
Ob wir aufgeregt waren?
Ja, das schon. Aber auf einem normalen, bald-geht-es-in-den-Urlaub Level.
Ob wir uns Sorgen gemacht haben, dass mit dem Baby alles gut geht?
Ja, auf jeden Fall!
Warum wir nicht total Amok gelaufen sind und der Stresspegel ausgereizt war?
Weil es Wege gibt, welche die Aufregung und das Sorgen machen in Zaum zu halten.
Was bei uns geholfen hat und wie auch du einen entspannteren Flug erleben kannst, egal ob nur mit Kleinkind oder gleich mehreren Kindern, geben wir gerne an dich weiter. Denn das Stress-Szenario eines durchschreienden Babies, das kaum zu beruhigen ist, hat wohl jede Mami und auch jeder Papi mindestens einmal in den Tagen vor dem Flug im Kopf.
Der Non-Plus-Ultra-Tipp
Vorbereitung!
Vorbereitung ist alles.
Anna hat sich in den letzten Tagen vor dem Flug mit all den verschiedenen Fragen beschäftigt:
Was braucht man an Board eines Flugzeugs, wenn man mit Baby fliegt?
Was kann man gegen (oder besser für?) den Druckausgleich tun?
Was brauchen wir als Snack und Getränke?
Was für Spielzeug sollten wir einpacken?
Dadurch, dass dann am Ende schon einen Tag vorher alles vorbereitet war, wir auf gepackten Koffern saßen und ein ganzes Repertoire an Tricks in der Wickeltasche bereit stand, gab es tatsächlich eine entspannte Nacht. Ohne komische Gedanken, ohne Wirrwarr was noch alles getan werden muss und mit der Sicherheit, einfach gut vorbereitet zu sein.
Einfach halten, wenn es einfach geht
Mit einem Baby auf Reisen zu sein, ist was Besonderes. Der Fokus, die Energie, die Gedanken drehen sich hier sehr stark um den jüngsten Familienzuwachs.
In diesen Fällen solltest du dir es nicht schwerer machen als nötig. Wenn die älteren Brüder zufrieden in ihren Sitzen bleiben, wenn sie ein iPad auf dem Schoss haben, dann nutz es aus! iPad an und die Kinder sind beschäftigt. Man muss ja nicht übertreiben. Auf einem 2 1/2 Stunden Flug kommt man mit einem Film ganz gut aus. Bisschen Spaß und das Flugzeug erkunden zu Beginn, Bücher lesen und Rätsel machen am Ende und der Flug ist ruckzuck vorbei.
Die Kür: das Baby
Bei unserer Vorbereitung auf einen Flug mit Kleinkind war unsere hilfreichste Quelle ein Zusammenspiel aus der eigenen Erfahrung und zwei Blogartikeln, die Anna im Vorfeld recherchiert hatte. Auf MamasReiseHacks.de fanden wir wertvolle Tipps zum Thema Fliegen mit Kleinkind und wie man den Druckausgleich beim Baby am besten unterstützt. Großes Dankeschön dafür rüber an die Blogger-Kollegin! Davon inspiriert haben wir uns ein ganz eigenes Vorbereitungspaket geschnürt.
Am Ende haben wir nicht auf alles zurückgreifen müssen, was wir dabei hatten. Manches hat Matheo in diesem Moment einfach nicht interessiert und der eigentlich Zweck wurde nicht erfüllt, aber es fand sich immer eine Sache, eine Idee, eine Beschäftigung, die gezündet hat. Daher das große Repertoire und die Vorbereitungen im Vorhinein. Lieber alles dabei haben und am Ende nichts brauchen, als mit leeren Händen und einem schreienden Baby dazustehen.
Damit du weißt, was du am besten mit ins Boardgepäck packst, hier unsere besten Helferlein für einen Flug mit Kleinkind.
#1 Spieltüten
Wir haben 3 Gefrierbeutel genommen und sie mit unterschiedlichem Spielzeug bestückt. Unter anderem auch einfach ein Stück Backpapier mit rein. So hatte das Baby etwas zum rumrascheln, auspacken und auf den Boden schmeißen. Wie alle Eltern wissen, sind dies die drei Lieblingsbeschäftigungen aller Kinder unter 1 Jahr.
#2 Snacks
Vom Quetschi (heißen die wirklich so?!) über Banane, Reiswaffeln und Maisstangen hatten wir alles dabei. Zuvor kleinportioniert in eine Tupper gepackt und auch hier ist das Schütteln, Klappern und Entdecken allein schon ein potenzielles Hilfsmittel.
#3 Rumlaufen/ erkunden lassen
Neugier und Bewegungsdrang sind zwei große Faktoren beim „Unwohlsein“ von Kleinkindern und immer wieder Grund zu meckern.
Befriedigt diesen Drang schon etwas vorab am Flughafen. Lasst sie sich bewegen, krabbeln, strecken, rumalbern und austoben so gut es geht. Im Flieger dann ruhig weitermachen, in entsprechend limitierter Version natürlich, aber es hilft!
#4 Richtig Packen
Ein eher genereller Tipp, aber er spart Zeit und Nerven. Packt euch die Wickeltasche und den Rucksack so, dass ihr wisst, wo was ist und jederzeit auch schnell an die unterschiedlichen Dinge rankommt. Nichts fördert mehr den Stresslevel, als den Schnulli am Boden der Tasche zu suchen, wenn er genau jetzt gebraucht wird.
Der Notfallplan
Sollte tatsächlich gar nichts ziehen, so wirklich überhaupt nichts, was dein Baby beruhigt, gibt es da noch den Notfallplan.
Das Handy.
Vor allem die App “Baby Nachtlicht” ist bei Matheo ganz hoch im Kurs. Wenn er satt ist, getrunken hat und es nicht diese Grundbedürfnisse sind die ihn Meckern lassen, wirkt diese App Wunder.
Bei uns tatsächlich aber tatsächlich dennoch nur im äußersten Notfall anzuwenden, da wir generell doch der Meinung sind, dass unsere Kleinen schon früh genug mit digitalen Bildschirmen in Kontakt kommen. Das muss man nicht noch forcieren und schon gar nicht als Standard etablieren und ständig danach greifen.
Die Sache mit dem Druckausgleich
Eine der größeren Befürchtungen vor dem Flug waren bei uns die Ungewissheit und die möglichen Schmerzen wegen Druckausgleich bei unserem Baby. Dies kann durchaus Probleme verursachen und wollen wir auch gar nicht abtun oder klein reden. Halte aber dennoch im Hinterkopf, dass es nicht automatisch gegeben ist, dass wirklich jedes Baby bei jedem einzelnen Flug diese Probleme mit dem Druckausgleich haben wird. Kann, muss aber nicht.
Daher auch hier wieder: Vorbereitung ist alles. Um dennoch kein Risiko einzugehen, gibt es auch hier Tipps wie ihr den Druckausgleich bei Babys oder Kleinkindern aktiv unterstützen könnt und so das Fliegen mit Babys angenehmer gestaltet.
Übrigens, wenn ihr Interesse daran habt zu verstehen, was da überhaupt passiert und warum das bei Babys nochmal anders ist, als bei Erwachsenen, lest auf blausen.com ein paar mehr Details nach – dort gibt es auch ein tolles informatives Video.
#1 Stillen/Trinken
Am besten anlegen beziehungsweise trinken lassen, wenn der Flieger zur Startbahn rollt und die Turbinen für den Start hochfahren. Das Schlucken sollte während des Anstiegs passieren, um so den Druckausgleich zu unterstützen.
#2 Nasentropfen
Sobald du im Flieger sitzt einfach ein wenig Nasentropfen rein. Dies hilft die Nebenhöhlen frei zu machen und ist eine gute Ergänzung zum ersten Tipp.
#3 Snacks
Nein, dies zweite Nennung von Snacks ist kein Druckfehler;) Snacks sind nicht nur gegen Hunger und gut als Ablenkung, sondern auch eine Hilfe was den Druckausgleich angeht. Eben allein wieder durch das regelmäßige Schlucken. Da hier gilt je öfter desto besser, empfehlen wir schnell schmuckeste Snacks wie verschiedene Fruchtmus.
Das Baby hat das Sagen
Nach dem ersten Flug war es bei uns so, dass es eigentlich gar nicht der Druckausgleich war, der Matheo gequält hat. Aber wer weiß es schon so richtig…genauso gut kann es dies doch gewesen sein. Vom Bauchgefühl war es aber eher die Tatsache, dass er aufgrund der Abflugzeit übermüdet war und die Kurve in den Schlaf nicht so richtig bekommen hat. Das hat für ein paar Momente des lauten Beschwerens gesorgt, bis er an der Brust in den Schlaf gefunden hat. Später während des Fluges kam dann einfach Bewegungsdrang dazu, der gestillt werden musste. Hier ging es aber über ein meckern nicht hinaus.
Reagiert einfach auf das, was euer Baby in diesen Momenten beschäftigt. Es weiß genau was es will und das gilt es eben herauszufinden und dann zu befriedigen. Die Tipps oben und die Liste an Hilfsmitteln für einen Flug mit Kleinkind sind keine Allzweck- oder Wunderwaffen. Aber sie können deinen Aufenthalt an Bord während der Flugzeit um einiges angenehmer gestalten, da du eine Reihe toller Helferlein an deiner Seite weißt.
Wenn du auch schon mit Baby, Kleinkind oder auch älteren Kindern geflogen bist, teile uns gerne deine Tipps und Tricks mit! Für neue, inspirierende Ideen sind wir immer zu haben!