5 Wochen sind nun vorbei und wir sind wieder zu Hause.
5 Wochen waren wir in unserem Camper unterwegs.
5 Wochen mit 6 Menschen und 6 verschiedenen Charakteren.
5 Wochen lang waren wir 24 Std am Tag, 7 Tage die Woche zusammen.
5 Wochen und 5000 Fotos später: Meine Gedanken zu unserem ersten Familien-Roadtrip zu sechst.
Ich spoiler schon mal: der Europa Roadtrip mit unseren Kindern war eine tolle Erfahrung. Und was das Ganze noch schöner macht? Zu wissen, dass es super funktioniert hat. Wir hatten eine wunderschöne Zeit und machten Tausende neue Erinnerungen.
“What if I fall?“…
5 Wochen waren wir on the road. 5 Wochen ist es nun her, dass wir daheim losgefahren sind. Mit großer Vorfreude und einigen Fragezeichen. Wird der Roadtrip gut gehen? Werden wir immer eine Unterkunft oder einen Stellplatz finden? Wird es uns im Bus überhaupt gefallen? Werden wir auf so engem Raum so lange miteinander auskommen?
…„Oh, but darling, what if you fly?“
Und ich muss sagen…den Kopf macht man sich vorher vollkommen umsonst. Wir sind eine Familie. Warum sollten wir nicht miteinander auskommen 😉
Unsere Reise war einfach toll, wunderbar, spannend und einfach nur schön. 5 Wochen vergingen wie nichts. 5 Wochen mit 5 Mann und einer Frau auf engstem Raum, rund um die Uhr, 7 Tage die Woche zusammen.
Am Anfang dauert es etwas, bis man sich aufeinander eingestellt hat, dann lief es wie geschmiert. Das Wichtigste ist, Vertrauen zu haben. Vertrauen, dass alles gut geht. Vertrauen, dass alles super läuft. Vertrauen, dass alles so kommen muss, wie es kommt.
Natürlich hatten wir auch unsere schlechten Tage. Die hat jeder mal. Dann stellen die anderen sich darauf ein, versuchen denjenigen aus der schlechten Laune zu holen oder überstehen den Tag nur irgendwie möglich 😉
Ob es anstrengend war? Natürlich. Bei so einer Reise muss viel geplant werden. Wir mussten schauen, dass alle was zu essen bekommen und es auch mögen. Dass alle und vor allem das Baby rechtzeitig im Bett sind, ansonsten könnte es schlechte Laune geben. Unsere Trips haben wir immer an die Schlafenszeiten des Kleinsten angepasst und auch so, dass es allen gut ging bei der Tour.
Bespaßung funktioniert bei unseren Jungs zum Glück meistens von alleine. Draußen in der Natur ist es super einfach, in der Stadt denken sie sich oft eigene Spiele aus. Läuft.
Warum raus in die Welt?
Nach diesem Roadtrip gehen unsere Jungs viel offener durch die Welt. Sie probieren neue Sachen aus, ohne Angst davor zu haben. Sie gehen in der Fremde alleine einkaufen, auf Toilette oder holen sich ein Eis. Da war früher nicht dran zu denken. Ein Erwachsener musste immer mit.
Sie probieren neues Essen. Sie essen Gemüse!! Im Urlaub haben wir uns durch verschiedenes Obst und Gemüse probiert. Es scheint hängen geblieben zu sein, dass es ja doch schmeckt, obwohl es grün ist.
Einmal raus aus dem Alltag – was das für Wunder wirkt!
Meiner Meinung nach, ist es sehr wichtig für die Kinder zu wissen, dass es da draußen mehr gibt. Es gibt mehr als nur Schule, mehr als TV (den besitzen wir eh nicht mehr), mehr als Deutschland, mehr als nur Alltag. Es gibt so viel, was es da draußen auf der Welt zu entdecken gibt. So viel was darauf wartet von ihnen entdeckt zu werden!
Die Erinnerungen
Diese Reise ist nun vorbei, aber die Erinnerungen daran, diese bleiben.
Eine vielsagende Anekdote war unser Erlebnis beim Abendessen die Tage. Es wurde in einem komplett anderen Zusammenhang die Frage begonnen „Was war eigentlich das beste….?“ und noch bevor sie zu Ende gesprochen werden konnte, kam von Maxim: „Die Schweiz!“.
DIESER Urlaub ist definitiv verankert in allen von uns.
Würden wir den Roadtrip noch einmal machen?
Es ist eindeutig. 4 mal ein lautes „JA“, ein Mal „wann wieder?“ und ein Mal „goggel goggel“ als Antwort, was wir auch mal als ein JA gelten lassen. Es scheint ein erfolgreicher erster Roadtrip gewesen zu sein.
Falls du auch gerne einen Roadtrip machen würdest, dir aber Zweifel aufkommen, mein Rat dazu: Schiebe die Zweifel bei Seite. Wenn du erst einmal unterwegs bist, kommen dir all diese anfänglichen Zweifel lächerlich vor – wenn du überhaupt noch einen Gedanken an sie verschwendest. Ich würde alle dazu ermutigen, einen Roadtrip zu machen. So eine Reise schweißt eine Familie unglaublich zusammen. Egal, ob ihr zu zweit, zu dritt, alleinerziehend, Patchwork oder sonst was seid. Schnappt euch eure Liebsten und das Auto und düst los wohin die Nase zeigt. Egal wohin es euch verschlägt, es wird schön! Es wird eine tolle Erfahrung und es werden super schöne Erinnerungen gemacht.
Falls ihr dennoch Zweifel oder Ängste habt, nehmt sie wahr, aber lasst euch von diesen nicht abhalten. Ihr werdet unglaublich an dieser Reise wachsen.
Reise! Das Geld kommt wieder, die Zeit nicht.
Diesen Spruch hab ich letztens gefunden und er passt wie die Faust auf‘s Auge.
Ein Ausblick auf unsere nächsten Trips
Bei uns ist noch lange nicht Schluss. Oder nein, besser: wir werden weiter machen!
Anfang Herbst erkunden wir Deutschland, mit einem Besuch in der Pfalz und in der Eifel. Ende Oktober haben wir wieder eine Destination vor uns, die weiter weg liegt: Griechenland und das Mittelmeer. Bleibt also dran, es wird nie langweilig, denn es gibt viel zu viel zu entdecken auf dieser Welt.
Liebe Anna, lieber Benjamin,
ich habe euren Blog erst gestern entdeckt und freue mich, dass es speziell um Reisen als Patchworkfamilie geht. Da scheint ihr ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Nun ist es bei mir so, dass ich ebenfalls eine Patchworkfamilie mit meinem Partner, meinen 2 Kindern und seinem Kind gegründet habe. Wir wollen auch gerne länger verreisen und spüren schon sehr sehr lange diese tiefe Sehnsucht danach. Allerdings fragen wir uns, wie man das dann mit den jeweils anderen getrennten Elternteilen macht? Ich weiß jetzt schon, dass meine beiden Expartner und die Ex von meinem Freund das lange Reisen nicht “erlauben” werden. Wie geht man damit um? Wie bekommt man die “anderen” von dem Projekt “Reisen” überzeugt? Nur daran hängt es gerade bei uns. Beruflich sind wir unglücklich und würden sofort alles hinschmeissen und reisen. Wenn da nicht die Expartner wären. Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir nen Tipp geben könntet oder vielleicht kennt ihr noch Seiten, wo es genau um diese Problematik geht (hab ewig gesucht). Freue mich auf jeden Fall von euch und/oder anderen zu lesen. Lieben Gruß, Maja
Liebe Maja,
Das Thema, welches du hier ansprichst ist in der Tat eines mit viel Diskussions-Potenzial und gehört wohl zu den größeren Herausforderungen gerade in Patchwork-Familien. Wochenendplanungen und Jahres-bzw. Urlaubsplanungen haben in dieser Konstellation einfach sehr viele Parteien involviert und häufig passen die Interessen nicht aufeinander oder tritt das Ego zu Tage.
Sehr gerne stehen wir dir hier mit unserem Rat und der Erfahrung zur Seite, denn auch wir haben genau solche Situationen erlebt. Wir werden uns sehr zeitnah bei dir per E-Mail zurückmelden, da die Antwort für das Kommentarformat zu umfangreich werden könnte.
Da dies ein immer wieder aufkommendes Thema ist, formulieren wir aktuell unsere Erfahrungen auch in diversen Blogbeiträgen aus, die demnächst online gehen werden.
Liebe Grüße,
Anna & Benjamin
Herzlichen Dank für eure Antwort! Ich bin auf die Email und auf den Blogbeitrag gespannt! Wie du schon schreibst, dieses Problem werden viele Patchworkeltern kennen. Schön, dass man sich gegenseitig mit Erfahrungsaustausch helfen kann! Lieben Gruß