Schwere Zeiten sind angesagt. Ich weiß gar nicht mehr so genau, wann das angefangen hat. Aber mit etwa drei Jahren fangen die Kleinen an wählerisch zu sein. Nicht nur was die Klamotten angeht, nein, vor allem was das Essen angeht. Am Besten wir servieren Ihnen Nudeln und Kartoffeln, aber ohne Soße! Und bitte ohne Beilage. In einem vegetarischen Haushalt wie bei uns, bleibt da nicht viel übrig. Denn Gemüse steht bei uns täglich auf dem Speiseplan.
Als Mama bekomme ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich meinem Kind eine Portion trockene Nudeln hinstelle, auch wenn das doch der Wunsch des Kleinen war. Manchmal tröstet mich der Gedanke, dass es im Kindergarten oder in der Schule etwas Warmes zu Essen gab und dort wird ja kollektiv alles gegessen. Ihr wisst schon, Peer Group Pressure, alias Gruppenzwang.

In diesem Artikel möchte ich euch verraten, was unsere Tricks sind, ein paar Vitamine in unsere Jungs zu bekommen.
Denkt immer dran, alles kommt in Phasen oder auch Wellen. Das bedeutet, dass auch die Phase in der ihr gerade steckt, irgendwann mal vorbeigeht.
Evolutionstheoretisch hat die Abneigung sogar seinen Sinn und Zweck. Lest gerne in unserem Artikel „Kindererziehung: Wenn die Evolution mit am Esstisch sitzt“ mehr dazu. Kurz gefasst, würden unsere Kinder alles querbeet probieren, vor allem Grünes und Bitteres, hätten sie damals in der Steinzeit nicht lange überlebt. Daher, nicht aufgeben.

Kommen wir nun zu unseren Tipps, wie ihr das Gemüse in euren Nachwuchs bekommt.

Tipp Nummer 1: Probieren
Die Einstellung unserer Jungs ist generell: Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. Oben habt ihr ja gesehen, dass es dafür in der Tat einen guten Grund gibt. Da wir nicht mehr in der Steinzeit leben, ist unser Motto, alles muss probiert werden, was auf dem Teller liegt. Meistens kommt natürlich ein „schmeckt mir nicht“, manchmal ein „igitt, kann ich das ausspucken“ und ganz selten, aber es kommt vor, ein „mmh, gar nicht so schlecht“ und noch seltener „das ist köstlich, kann ich noch mehr davon haben“. Das Probieren klappt nicht auf Anhieb und auch nicht immer. Aber irgendwann lassen sich auch die Hartnäckigsten breit schlagen und die Neugier siegt.
Erzählt den Kindern von den Vorzügen des Gemüses, wofür es gut ist. Wer isst nicht gerne ein Gemüse, das Supermänner bzw Superfrauen wachsen lässt.



Tipp 2: Findet heraus welches Gemüse sie mögen
Es gibt immer ein Gemüse, dass auch dein Kind mag. Sei es rohe Paprika oder Möhrchen. Und stellt es ihnen hin. Die meisten Kinder mögen rohes Gemüse lieber als weich gekochtes oder gebratenes. Und ihr wisst ja, ein Gemüse ist besser als kein Gemüse 🙂 Wir sind vor kurzem dazu übergegangen, unser Gemüse nur ganz kurz in der Pfanne anzuschwitzen. Mit dem meisten Gemüse, wie Möhren, Zucchini und Champignons geht das ganz gut.
Das ist nicht nur gesünder, da die Vitamine nicht verloren gehen, das schmeckt uns auch besser als die weich gekochte Variante.

Tipp 3: Verstecktes Gemüse
Ich muss wohl zugeben, dies ist unsere Geheimwaffe Nummer 1!
Wir haben schon einige Rezepte durchprobiert und in den meisten Fällen hatten wir Erfolg und die Jungs mochten das Essen.
Es geht ums pürieren und klein raspeln. Versteckt das Gemüse geschickt im Essen. Es ist natürlich klar, dass sobald wir das Gemüse offen auf den Teller legen, ein Protest kommt à la „Ich esse das nicht“. Also kamen wir auf die Idee, es unterzurühren. Die Zucchini wird nun immer klein geraspelt und mit dem Reis vermengt. Dem Broccoli geht es da ähnlich. Wobei unsere schon gerne Broccoli essen. Auch am Stück 🙂 Spinat präsentieren wir ihnen in der Blubb Variante als Rahm-Spinat mit Kartoffelpüree. Blattspinat fand noch keinen besonderen Anklang, außer in Spaghetti vermengt zusammen mit Tomaten und Gambas (die kleinen Feinschmecker).
Darüber hinaus konnten wir die Jungs schon mit Karotten-Zucchini-Kartoffelpuffer und Kichererbsen-Karotten-Burger beglücken.

Die zweite Art das Gemüse versteckt zu servieren ist es, es einfach zu pürieren. Die Kombination muss natürlich schmecken. Wir haben vor kurzem eine leckere selbstgemachte Tomatensoße für uns entdeckt, wo sich leckere Möhrchen drin verstecken und der Soße eine süße Note geben. Sie wird von den Jungs geliebt!

Die dritte Art des Versteckens ist im leckeren Smoothie. Sucht euch eine köstliche Obst Kombi heraus und packt da Spinat rein, Mangold, Möhrengrün oder anderes grünes gesundes Zeug 🙂 Voilà, wenn das nicht ein super Versteck ist! Neben den Vitaminen aus dem Obst, gibt es die grünen Vitamine dazu. Und das beste daran ist, es macht den Kindern Spaß es zuzubereiten, es ist bunt, süß und es schmeckt.

Was auch wichtig ist zu sagen, wenn bei uns ein neues Gericht auf den Tisch kommt, so wird erst einmal nicht verraten was die Zutaten sind, damit niemand beeinflusst wird. Erst nachdem alle probiert oder aufgegessen haben, lüften wir das Geheimnis um die Zutaten. Oft genug hatten wir hier schon Jungs sitzen, die darüber verwundert waren, dass sie das Gemüse-Gericht lecker fanden. Ich seh das als ein Erfolg für alle an.

Tipp Nummer 4: Seid Vorbilder
Nicht ganz so unwichtig ist es, den Kindern ein Vorbild zu sein. Kinder schauen sich alles ab. Sie lernen von uns. Wenn wir da sitzen und Cola trinken, so werden sie es auch tun. Wenn wir aber jeden Tag Gemüse essen und das mit Freude, so werden sie es uns ebenfalls nachahmen. Vielleicht nicht sofort und auch nicht morgen, aber irgendwann überraschen sie euch.

Tipp Nummer 5: Lasst sie mitkochen
Zurück zu „Was der Bauer nicht kennt, …“ und wenn der Bauer bei der Zubereitung mitmachen darf und das Vergnügen des Kochens miterlebt, dann ist er eventuell gewillt, sein selbst zubereitetes Gericht auch zu essen oder wenigstens zu kosten. Ein Versuch ist es immer wert. Ansonsten habt ihr eine tolle gemeinsame Zeit in der Küche verbracht und das Kind lernt zu kochen 😉

Tipp Nummer 6: Nicht zwingen!
Bitte zwingt die Zwerge nicht das Gemüse zu essen, wenn sie es partout nicht wollen. Das Einzige was ihr davon bekommt, ist ein verstörtes Kind, das eine Abneigung zum Gemüse entwickelt. Irgendwann ist die Zeit der Abneigung vorbei und sie werden das Gemüse lieben. Und wisst ihr was, ihr habt dazu beigetragen.

Wie sieht es bei euch aus? Essen eure Kinder Gemüse? Habt ihr noch mehr Tipps für uns? Lasst es uns gerne wissen.

Patchwork-Deluxe.de Newsletter

One Reply to “So essen Kinder Gemüse – Tipps und Rezeptideen”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert